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27.07.2017

Sanierung der Beruflichen Schule beginnt

Die notwendigen finanziellen Mittel für die Sanierung eines Gebäudes der Beruflichen Schule Wirtschaft, Handwerk und Industrie in Neubrandenburg sind gesichert. Innenminister Lorenz Caffier hat am 21. Juli 2017 einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 1,7 Millionen Euro an Landrat Heiko Kärger überreicht.

Der Landkreis hat im Zuge der Kreisgebietsreform mit den Gebäuden der Beruflichen Schule in der Sponholzer Straße eine stark sanierungsbedürftige Liegenschaft von der Stadt Neubrandenburg geerbt, sagte der Minister. „Das ist zugegebener Maßen eine ziemliche Last. Noch dazu handelt es sich um einen denkmalgeschützten Gebäudekomplex“, so Lorenz Caffier. „Diese Last kann der Kreis nicht allein tragen, das geht nur gemeinsam“, betonte er.

Der Berufschulkomplex wurde 1957 gebaut. Neben der Schule gehören ein Gebäude mit Saal (Haus 3) und Unterkunftsräume dazu. Das Ensemble ist als Ganzes unter Denkmalschutz gestellt worden, wie Susann Milatz, Geschäftsführerin der milatz.schmidt architekten gmbh, erklärte. Deshalb wird die Sanierung darauf gerichtet sein, den ursprünglichen Zustand vom Haus 3 wieder sichtbar zu machen. So wird beispielsweise der kaum noch sichtbare ursprüngliche Haupteingang wieder hergestellt. Die Außenfassade erscheint wieder im Stil der 50er Jahre, deshalb wird eine Innendämmung vorgenommen. Im Saal bleiben das Tonnengewölbe und die Bühne erhalten, eine neue Lüftungsanlage wird eingebaut.

Oberbürgermeister Silvio Witt ist erleichtert, dass die arg geschundene Sponholzer Straße bald eine erste Auffrischung der Bausubstanz erfahren wird. Ebenso wichtig aber sei es, dass Neubrandenburg als Berufsschulstandort erhalten bleibt. „Das ist enorm wichtig. Wenn junge Leute zur Ausbildung erst einmal weggegangen sind, dann kommen sie nicht wieder. Aber wir wollen die Jugend in der Region behalten“, so der Oberbürgermeister.
Auch Schulleiter Torsten Sommer freut sich schon auf das alte/neue Gebäude. Er ist stolz auf seine Einrichtung und die Auszubildenden, die unter diesen Bedingungen trotzdem top Leistungen bringen. Ausbildungsschwerpunkte sind die Sozialpädagogik, Elektrotechnik, die Berufsvorbereitung und die sonderpädagogische Ausbildung.

Die Auszubildenden fragten den Landrat allerdings, warum die Sanierung der Schule ausgerechnet beim Haus 3 beginnt und nicht in den eigentlichen Unterrichtsräumen. Heiko Kärger erklärte ihnen, dass Schritt für Schritt auch die anderen Gebäude folgen werden. Es war jedoch höchste Zeit, das stark geschädigte Haus 3 zu retten. Es wird außerdem für die Ausbildung benötigt. „Und ab dem nächsten Schuljahr 2018/19 wächst die Schule, weil sie dann zusätzlich auch in Gesundheitsfachberufen unterrichten wird. Das haben wir als Landkreis gemeinsam mit dem Bonhoeffer-Klinikum vertraglich vereinbart“, so der Landrat. Ihre theoretische Ausbildung erhalten dann Gesundheits- und Krankenpfleger, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, Altenpfleger, Kranken- und Altenpflegehelfer, Physiotherapeuten und Medizinisch-technische Radiologieassistenten ebenfalls in der Sponholzer Straße. Der Nachwuchs für die in unserer Region dringend gebrauchten Gesundheits- und Pflegeberufe wird bisher in der Beruflichen Schule am Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum am Standort Kopernikusstraße unterrichtet.
Wie Dirk Rautmann, Leiter des Amtes Zentrale Dienste und Schulverwaltung beim Landkreis sagte, sind die Ausschreibungen für die Bauleistungen am Haus 3 schon erfolgt. Bei der Vergabe wird darauf geachtet, dass einheimische Unternehmen eine Chance bekommen. Nicht der billigste, sondern der wirtschaftlichste Kostenvoranschlag wird berücksichtigt. Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf 2,7 Millionen Euro, der Landkreis trägt davon etwa eine Million Euro. Ziel ist es, das Haus 3 im Herbst 2018 in Betrieb zu nehmen.